Mädels-Band rockt den Weltfrauentag
Beinahe wäre es ein bisschen untergegangen im Sog der großen Veranstaltungen zum Weltfrauentag, doch auch im »Kuckucksnest« durfte man sich über volles Haus bei einem sehr besonderen Auftritt freuen. Denn die Mädels-Band »The SiXsters« aus der Ukraine legte einen viel bejubelten Auftritt hin in Berchtesgaden.
Die fünf jungen Frauen, alle um die 20, spielen erst wenige Jahre zusammen und dürfen doch schon auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Der russische Einmarsch in ihr Heimatland trennte die Band zeitweise, doch mittlerweile stehen alle wieder gemeinsam auf der Bühne. Die Erfahrungen spiegeln sich im Songwriting wider: Der sehr tanzbare und grundsätzliche fröhliche Rock hat einige nachdenkliche Momente, und natürlich auch kritische Botschaften.
»Mach Kunst!«, hat wer mit Kreide an eine Wand im »Kuckucksnest« geschrieben, und die »Sixsters« kommen dieser Aufforderung auf ihre eigene Weise lebhaft nach: jung, wild, talentiert, ausgelassen. Die Band ist mit Spielfreude dabei, man merkt, dass Maria, Anna, Kate, Polina und Sofia schon länger zusammen auf der Bühne stehen – und auch schon auf deutlich größeren als der in der Berchtesgadener Musikkneipe. Doch der Abend war für beide Seiten besonders. »Das wildeste Publikum, dass wir je hatten«, ruft Sängerin Maria ins Mikro, als die ersten über Kopf – traditionell – ihre Fußabdrücke an der Decke hinterlassen.
Eine lange Setlist untermauert die Spielfreude der Ukrainerinnen, die Ende 2022 ihr erstes englischsprachiges Album herausgebracht haben. Aber auch Songs in Muttersprache dürfen nicht fehlen in einer ausgelassenen Show, die für große Bewegung vor der Bühne sorgt. »Evening Fire«, Hurricane In My Soul«, »Never Forgive« oder auch »Plastic She« gehen direkt in die Beine. 25 Songs sollten es am Ende werden, inklusive zweier Zugaben, die lautstark gefordert wurden. »Boobs« sorgte für einen spektakulären Abschluss – die Mädels wechselten die Instrumente durch, Leadgitarristin Anna übernahm zudem das Mikro.
Der 800-Kilometer-Abstecher nach Berchtesgaden hat sich gelohnt, für alle Beteiligten; angeregte Gespräche gab es nach der Show und die Mädels signierten alles, was die neuen Fans beim Merch-Stand erworben hatten. Gern wiederkommen.
(von Thomas Jander)